Nacht war es, nur der Vollmond schien auf der fast verlassene Lager herab. Die Katzen, die nicht mitgegangen waren aus dem Lager heraus – die heilige Katze höchstpersönlich mochte wissen, warum sie das Lager beinahe ungeschützt zurückließen –, schienen sich müde langsam in ihre Bauten zurückzuziehen, die Augen zu schließen. Und schließlich lag Stille über dem Lager. Diese Stille nutzten drei kätzische Gestalten, um sich unbemerkt Zutritt zum Lager zu verschaffen.
„Beeil dich“, zischte eine Kätzin.
„Sei leise!“, knurrte der Kater, der voranging. „Es reicht schon, dass du auf jeden Zweig trampelst!“
Die Kätzin fauchte leise, doch niemand hörte diese leise Auseinandersetzung. Still wie Schatten schlichen sie der Kinderstube, die sie jetzt seit einem Mond regelmäßig beobachtet hatten, immer näher und näher. Die wachhabende Kätzin schien gerade mit anderem beschäftigt zu sein, was für das Unterfangen der drei Katzen nur gut sein konnte. Das helle Mondlicht war ihnen nicht sicher genug, alle drei hatten Sorge, dass man ihren Herzschlag hören und sie darauf im Vollmondschein entdecken würde.
Schnell jedoch war eine Silhouette nach der anderen in der Kinderstube verschwunden, wo eine Katzendame eingerollt lag, neben sich zwei kleine Fellbündel, nicht einmal einen Mond alt. Gekonnt und ohne dass die fremde Kätzin erwachte, wurden beide Fellknäule hochgehoben und so still und leise aus dem Lager getragen, wie die drei Katzen vorher hineingekommen waren. Niemand würde ihren Duft erkennen – sie hatten sich zuvor in Heidekraut gewälzt, welches ihren eigenen Geruch vollkommen überdeckte. Den Kätzchen würde nichts passieren, jedenfalls vorerst nicht. Es sollte ihnen zunächst an nichts mangeln, Milch würde eine andere ihnen geben, sie mit ihren eigenen Jungen großziehen. Genauso wie die anderen drei Kätzchen. Sie waren das Druckmittel, ihnen durfte nichts zustoßen.